Trennklo

Sie suchen eine effektive und einfache Abwasserreinigung?
Sie haben keinen Strom für eine Kläranlage?
Sie möchten eine kostengünstige Lösung und wollen öffentliche Fördergelder?

Effektive Abwasserbehandlung mit dem!

Zu den bestehenden Verfahren gibt es jetzt das Trennklo. „Wie, Abwasserbeseitigung mit dem Trennklo?“, werden sich viele fragen, „Es gibt doch schon die WC´s und Kläranlagen!“

Mit dem Trennklo entnimmt man direkt an der Anfallstelle die Feststoffe und spart sich so eine aufwändige Reinigung einer großen Abwassermenge!

Die ordnungsgemäße Entsorgung der Abwässer von Schutzhütten, Gaststätten, Almwirtschaften, Baustellen, Veranstaltungsobjekten, Campingplätzen, Raststätten, Wochenendhäusern und ähnlichen Objekten in entlegenen Gebieten ohne öffentlichen Kanalanschluss stellt für die Betreiber ein großes Problem dar. Auf der einen Seite soll unsere Umwelt größtmöglich geschützt werden, auf der anderen Seite steht für die jeweilige Nutzung des Objektes nur ein beschränktes Maß an finanziellen Mitteln und für den Betreuungsaufwand zur Verfügung. Da nahezu jedes Objekt spezifisch anderen Umfeldeinflüssen ausgesetzt ist, wurden bereits verschiedenste Systeme zur Abwasserbeseitigung entwickelt und mit Erfolg realisiert.

Bei einer herkömmlichen Toilette (WC) wird das Medium Wasser zum Transport der Fäkalien und als geruchsdichter Abschluss im Siphon verwendet. Mit einem Druck auf die Spültaste ist der Verursacher vorerst seine Probleme los. Doch ab diesem Zeitpunkt beginnen die Sorgen des Betreibers der sanitären Anlage ohne Kanalanschluss. Pro Toilettenspülung werden ca. 10 l reines Wasser in Abwasser verwandelt. Dieses muss, damit es wieder gefahrenfrei an die Umwelt zurückgegeben werden kann, in weiterer Folge in einem Reinigungsvorgang behandelt werden. Dafür gibt es mehrere unterschiedliche Verfahren, die sich bereits bewährt haben. Mit einem Umstand müssen alle diese arbeiten: mit der zusätzlichen Abwassermenge in Folge des Spülvorgangs!

Das Trennklo, stellt eine investitionsgünstige Lösung zur herkömmlichen Abwasserbeseitigung dar. Dabei bildet das Klosett das Herzstück der Reinigung. Bereits an der Anfallstelle werden die festen und flüssigen Bestandteile getrennt gesammelt und ebenso separat weiter behandelt.

Das Trennklo ist keine Renaissance des „Plumpsklos“, sondern stellt eine hygienische Toilette dar. Der Urin und die Fäkalien gelangen separiert in die Ableitung bzw. in einen Auffangbehälter, der mittels Unterdruck entlüftet wird. Eine spezielle Einrichtung verhindert, dass bei Reinigungsarbeiten das Waschwasser zu den nahezu trockenen Feststoffen rinnt.

Je nach den örtlichen Gegebenheiten kann mit der Installation von Trennklos und der gemeinsamen Versickerung des Urins und der restlichen Waschwässer das Auslangen gefunden werden. In Gebieten des erhöhten Gewässerschutzes genügen für die weitere Reinigung der flüssigen Abwässer erheblich kleinere Reinigungsanlagen. Die Abscheidung des Klärschlammes wird aufgrund der Mengenreduktion vereinfacht und die Gesamtreinigungsleistung der Anlage wird erhöht.

Die großen Vorteile des Trennklos werden überall dort wirksam, wo die Feststoffe (Fäkalien, Klärschlamm) nicht vor Ort ausgebracht werden dürfen und ein Abtransport unumgänglich ist. Die Feststoffe werden hier in dichten Behältern gesammelt, welche per Auto, Seilbahn oder in extremen Lagen per Hubschrauber zum nächstgelegenen Klärwerk gebracht werden.

Folgendes Rechenbeispiel soll die Produktion der Abwassermenge veranschaulichen:

Pro Person fallen in einem Jahr ca. 50 l Fäkalien  und ca. 500 l an Urin an.
Bei Benützung eines WC´s werden ca. 15.000 l meist Trinkwasser verwendet um diese 550 l Problemstoffe zu spülen. Als Resultat erhält man 15.550 l Abwasser, welches gereinigt werden muss.
Bei Benützung eines Trennklos werden ca. 150 l Wasser für die Spülung des Urins verwendet. Demnach müssen hier gesamt nur 700 l Abwasser weiter behandelt werden. Das sind nur ca. 5 % eines WC´s!

Das Trennklo ist wasserrechtlich bewilligbar und auch die Förderstellen in Österreich stehen dem Einsatz wohlwollend gegenüber, denn damit lassen sich die Investitions- und Betriebskosten deutlich senken.

Als Beispiel, einer mit Trennklos ausgeführten Anlage, ist die Bettelwurf Hütte des OEAV, Zweig Innsbruck zu nennen.

Diese liegt auf einer Seehöhe von 2.077 m mitten im Naturpark Karwendel. Die Hütte kann nur zu Fuß erreicht werden und die Ver- und Entsorgung erfolgt über eine Materialseilbahn. Die Hütte wird in der 4 monatigen Saison von maximal 2.000 Nächtigungsgästen und ca. 3.000 Tagesgästen besucht.
Die Abwasserentsorgung basiert auf 6 Trennklos und 4 Pissoiren. Die Waschabwässer werden gemeinsam mit dem Urin vor Ort versickert. Die Feststoffe werden in dichten 60 l Behältern gesammelt und mit der Materialseilbahn ins Tal befördert. Die Küchenabwässer werden über einen Fettabscheider geführt und anschließend versickert.
Die sanitären Anlagen wurden in einem eigenen Zubau untergebracht. Die 60 l Feststoffbehälter sind in einem von außen zugänglichen Raum direkt unter den Toiletten aufgestellt. Dieser Raum wird mit einem Ventilator entlüftet und der vorherrschende Unterdruck verhindert erfolgreich, dass der Geruch in die Hütte gelangt.

Bereits im ersten Betriebsjahr konnte eine positive Akzeptanz durch die Benützer festgestellt werden. Auch der Hüttenwirt wartet die Anlage im richtigen Ausmaß.

     
Bettelwurf Hütte mit Sanitärzubau

Vorteile:

  • gute Abscheidung der Feststoffe
  • Wasser sparend
  • geringer Energiebedarf
  • weniger Anlagenteile
  • Kosten sparend
  • einfache Handhabung
  • hygienischer Betrieb

 

 

Nachteile:

  • Platzbedarf für Feststoffsammelbehälter
  • Umdenken in der Benützung erforderlich

 

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15.04.2005